Herausforderungen
Die Klimakrise führt zu extremen Wetterereignissen, die neue, angepasste Katastrophenschutzpläne
erfordern. Diese Pläne müssen insbesondere die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen
berücksichtigen. Aktuell bestehen jedoch erhebliche strukturelle Herausforderungen im
Katastrophenmanagement, wie komplexe Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und
Kommunen sowie unzureichende Kooperationen.
Zusätzlich sind viele Katastrophenschutzorganisationen nicht optimal ausgestattet, um den
spezifischen Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen gerecht zu werden. Alltagsbarrieren
wie unzugängliche Infrastrukturen und fehlende barrierefreie Transportmöglichkeiten stellen
weitere Hindernisse dar.
#### Kommunikationsbarrieren
Ein zentrales Problem sind fehlende barrierefreie Informationen zur Katastrophenvorsorge. Viele
Warnsysteme sind nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen abgestimmt, was im
Ernstfall zu gefährlichen Situationen führen kann.
#### Lösungsansätze
Um diese Herausforderungen anzugehen, sind folgende Maßnahmen notwendig:
1. **Stärkung der Zusammenarbeit**: Förderung der Kooperation zwischen staatlichen Stellen,
Katastrophenschutzorganisationen und Behindertenverbänden.
2. **Barrierefreie Kommunikation**: Sicherstellung, dass alle Kommunikation im
Katastrophenschutz barrierefrei ist, einschließlich Vorsorgeinformationen und Warnmeldungen.
3. **Schulung und Aufklärung**: Zielgerichtete Schulung von Einsatzkräften und Menschen mit
Behinderungen zur Verbesserung des Katastrophenschutzes.
4. **Einbeziehung von Betroffenen**: Aktive Beteiligung von Menschen mit Behinderungen in der
Planung und Umsetzung von Katastrophenschutzmaßnahmen.
5. **Infrastruktur verbessern**: Ausbau der Infrastruktur und Verbesserung der Ausstattung für
inklusive Katastrophenschutzmaßnahmen.
6. **Barrierefreie Notunterkünfte**: Sicherstellung der Zugänglichkeit und Barrierefreiheit von
Notunterkünften und Evakuierungsrouten.
7. **Entwicklung inklusiver Evakuierungspläne**: Erstellung spezieller Evakuierungsstrategien,
die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen abgestimmt sind.
8. **Regelmäßige Übungen**: Durchführung inklusiver Katastrophenschutzübungen, die
Menschen mit Behinderungen einbeziehen.
9. **Monitoring und Evaluation**: Einführung regelmäßiger Überprüfungen zur Messung von
Inklusion und Barrierefreiheit.
10. **Gesetzliche Anpassungen**: Verankerung der Gemeinwohlorientierung für Anbieter von
Daseinsvorsorgeleistungen.
11. **Inklusive Gesundheitsförderung**: Gesetzliche Verankerung inklusiver
Gesundheitsförderung im Präventionsgesetz.
12. **Inklusives Notrufsystem**: Einführung eines inklusiven Notrufsystems in allen Kommunen,
um Personen mit besonderen Bedürfnissen zu erfassen.
#### Fazit
Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist entscheidend, um eine inklusive und resiliente Gesellschaft
zu schaffen, die allen Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere den vulnerablen Gruppen, Sicherheit
und Schutz bietet. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen aller Akteure und eine konsequente
Orientierung am Gemeinwohl können wir die Daseinsvorsorge auf ein höheres Niveau bringen.
Antrag: | Ostsee im Wandel: Lebensräume retten, Frieden sichern |
---|---|
Antragsteller*in: | Gabriele Raasch (KV Ludwigslust-Parchim) |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 02.05.2025, 13:56 |